GESCHICHTEN

Der Aufbruch
2. RR +12 Frühling, Der Aufbruch (Teil a)

Die Geschehnisse der letzten Tage sollten erst einmal in den Hintergrund treten. Wie sie Yuki dazu bringen konnten, dass er sie zu Mutter, der vermeintlichen Wurzel allen Übels, führte und auch, was mit Lyrell weiterhin geschehen sollte. Ruhe musste erst im Stamm einkehren, damit für die bevorstehende Reise auch wirklich an alles gedacht werden konnte. Somit hatte sich Starfire am Morgen ihre beiden Schüler, Raincalm und Turako, nebst ihrer Schwester, Raspberry, geschnappt, um an den nahe liegenden Klippen ein Training zu veranstalten. Ein Übungskampf mit Kampfstäben wurde durchgeführt, wobei sich Starfire darüber Gedanken machte, ob Raincalm inzwischen für die große Prüfung geeignet wäre. Während des Trainigs wurde Starfire zurück ins Lager von Amarth gerufen. Starfire überließ Raspberry die Aufsicht und folgte dem Senden. Durch den Kampf gerieten Raincalm und Turako zu nah an den Klippenrand. Der Boden gab plötzlich nach und riss Raincalm, Turako und auch Raspberry, die sich am Klippenrand zuvor aufgehalten hatte, mit sich. Nur Drake stand plötzlich, von allen bisher unbemerkt, am Rand der Klippe. Bewusstlos durch den Aufprall, bekamen die 3 Elfen nicht mit, wie der Fluss sie mit sich riss und bemerkten auch nicht, dass sie wenig später von fahrenden Zirkusleuten aufgefischt und mitgenommen wurden. Erst geraume Zeit später, als sie schon weit weg von ihrer Heimat waren, wachten die Elfen am Abend wieder auf. Eldar, ein Halbelf, erklärte den 3 Drachenreitern, wo sie waren und wer er selbst war. Dazu berichtete Eldar noch etwas von Sammler. Jäger, die sich seltene Wesen zur Beute gemacht hatten. Auch berichtete er von einer Magierin, für die dieser Zirkus schon öfter seine Vorstellungen gemacht hatte und die seltene Wesen sammelte. Misstrauen breitete sich vorerst bei Raspberry und auch Raincalm aus, ganz im Gegensatz zu Turako.
In der Zwischenzeit wurde das Fehlen der 3 Drachenreiter bemerkt und Starfire flog mit Amarth, Morgenwind, Sommerregen, Améeia, Silverwing, Meydry und Noelle los, um sie zu suchen. Allerdings musste Silverwing Raincalms Drachen für den Weg benutzen, da ihr eigener spurlos verschwunden war. Sie folgten den Spuren der großen Wagen von den Zirkusleuten.
Während Eldar die 3 Drachenreiter im Lager der Zirkusleute herumführte und ihnen seinen Freund, den schwarzen Hengst Nightwind, vorstellte, erinnerte sich der Halbelf an ein Geschehen, was die anderen aufhorchen ließ. Eldar beschrieb die Fähigkeit des Schwarzen Sendens, das ihn mal getroffen hatte, als er mit dem Zirkus bei der Magierin Syrala gewesen war. Der Verdacht, dass es sich um Lyrell gehandelt haben konnte, keimte in Raincalm und Raspberry auf. Der Gedanke wurde weiter gesponnen. Die Magierin sammelte seltene Lebewesen. So welche wie Yuki. Lyrell und Yuki gehörten auf eigenartige Weise zusammen. Yukis immer wieder erwähnte Mutter – war das die Magierin? Dem galt es auf den Grund zu gehen. Beim angebotenem Essen, wurde Eldar gebeten nach Roan zu sehen und entfernte sich.
Starfires Gruppe hatte inzwischen die Zirkusleute gefunden und warteten auf eine Gelegenheit, sich ihnen zu nähern. Sie bemerkten, wie sich 6 Menschen vom Lager entfernten und plötzlich auf ein Fauchen, das hinter Meydry und Noelle zu hören war, reagierten und in die entsprechende Richtung zu laufen begannen. Ein Tiger! Warnendes Senden erklang, was auch die 3 Drachenreiter im Lager der Zirkusleute empfingen. So wurden sie auf die Anwesenheit von Starfires Gruppe aufmerksam und eilten ihnen entgegen. Es wurde noch gerade alles soweit aufgeklärt, dass weder Mensch noch Elf einen Angriff auf den jeweils anderen startete, die sich nun unfreiwillig wegen dem Tiger begegneten. Eldar war dabei sehr hilfreich und wurde dann auch von Starfire ausgefragt, als die Menschen mit dem eingefangenen Tiger verschwanden, ohne weitere Komplikationen. Die Zusammenhänge aus Eldars Berichten gaben auch Starfire zu denken. So wurde beschlossen, dass Starfires Gruppe zu dieser Magierin fliegen sollte. Den Weg hatten sie sich von Eldar beschreiben lassen, aber das Angebot, mit den Zirkusleuten zur Insel zu gelangen, ausgeschlagen. Amarth und Raspberry wurden ins Drachenreiterlager zurück geschickt, um die restlichen Drachenreiter zu holen. Der Rest flog den restlichen Tag weiter in die gewiesene Richtung, umging dabei unbewusst die Festung des Fürsten Vorr de Kro, und schlug dann ein Lager für die Nacht auf. Die Aufgaben wurden schnell verteilt, diesmal aber von Raincalm und nicht von Starfire. Selbst Turako wuchs was Organisation anging über sich hinaus. Unterdessen beschäftigte sich Starfire eingehender mit Ameeia, die mit den Geschehnissen der letzten Tage noch nicht so ganz klar kam und Zweifel am Handeln der Drachenreiter bekam in Bezug auf Yuki, Lyrell und Icefern. Sogar Zweifel an sich selbst und sie schien auch das Vertrauen in sich selbst verloren zu haben. Jetzt begann das Warten auf die restlichen Drachenreiter.

3. RR +12 Frühling, Der Aufbruch (Teil b, zeitgleich zu Teil a)

Im Lager begann der Morgen mit einer enormen Handvoll weniger Probleme. Die Geschehnisse der letzten Tage sollten ruhen und die Drachenreiter sollten endlich mal wieder Luft holen. Starfire war mit ihren Schülern und ihrer Schwester zur Klippe gegangen, um zu trainieren.
Nachdem Windblüte erwachte und Yuki dadurch auch, gingen die beiden in den Wald. Für Yuki ging es dabei vorrangig um Blumen. Ein anderes Kind verlangte an diesem Morgen auch schon früh nach Beschäftigung. Stonedusk musste Eiskristall früher als sonst darum bitten, sich um Windglanz zu kümmern. So langsam wurde auch Stonedusk bewusst, dass Alleinerziehung viele Nerven kostete. Aber vor allem zehrte noch immer Nachtschwarz Tod an ihm, da er jede Nacht davon zu träumen schien.
Sommerregen hingegen war noch tief in ihren Träumen gefangen. Ein Alptraum, dessen Anfang sie vor einiger Zeit geträumt hatte und aufhörte, als Lyrell Starfire das blutige Schwert zeigte. Doch diesmal ging der Traum weiter. Lyrell schlug zu! Erneut musste Amarth sie aus ihren Träumen reißen und tröstete dann die aufgelöste Elfe, die sich nur fragen konnte, warum sie so etwas träumte. Wusste sie bereits, dass mit Lyrell etwas nicht stimmte? Auch Morgensonne musste auch jetzt nach dem Aufwachen gleich wieder an seine Heilung bei Lyrell denken und zweifelte immer mehr daran, ob das richtig gewesen war. Noch war das ein Geheimnis, wovon nur noch Raincalm wusste und gerade dieser hatte Morgensonne überlassen, ob er Starfire berichtete oder nicht.
Unterdessen kümmerte sich Lyrell beinnahe hingebungsvoll um Ameeia – vielleicht die 3. Eroberung nach Silverwing und Icefern? Auch sendete er nach Yuki. Dessen ungewöhnliche magische Ausstrahlung war den Drachenreitern ja schon bei seinem Erscheinen im Lager aufgefallen, doch Windblüte schien davon beinnahe angezogen zu werden, wie die Motte vom Licht. So hatte sie kaum noch Angst, sich mit dem Drachenelfen allein im Wald zu bewegen und ihm dort alles Mögliche zu zeigen, wurde gar vertraulicher mit ihm und musste ihm die Bedeutung von einer Freundin erklären. Yuki wurde immer gesprächiger, Windblüte versuchte inzwischen heraus zu bekommen, was es mit der Mutter und Yukis Auftrag auf sich hatte, wobei sie in Redeye Unterstützung fand.
Inzwischen hatte sich Sommerregen so sehr in den letzten Traum hineingesteigert und brach darüber zusammen. In Panik sendete Amarth nach Starfire, die daraufhin den Übungsplatz an der Klippe verließ und ins Lager eilte. Aufregung entstand, erneut wurde Lyrell unterschwellig für Sommerregens Zustand beschuldigt. Sommerregen wurde geheilt, Sonnenfänger erneut als Lyrells Schatten abgestempelt und dieser prallte auf seinem fluchtartigen Weg in den Wald mit einer schlafwandelnden Meydry zusammen. Sonnenfänger kam aus seinem Hassdenken gegen Lyrell gar nicht mehr raus, schließlich gab es dafür auch immer wieder neuen Nährboden. Schon wieder war der bei Meydry und diese wollte nicht mehr aufwachen. Sonnenfänger zog seine Geliebte mit sich, nur weg von Lyrell und geschützt durch Feuermähne.
Nachdem Starfire noch einige Worte mit Sommerregen und Amarth gewechselt hatte, wegen der Träume, war sie zur Klippe zurückgekehrt und fand die hier Zurückgelassenen nicht mehr. Eindeutige Spuren eines Absturzes versetzten die Anführerin in Alarmbereitschaft. Sie rief ihren Drachen Shadow zu sich, der offensichtliche Kampfspuren aufwies. Ein Kampf gegen Zyngrad, Iceferns Drache, der danach das Weite gesucht hatte. Das Senden von Starfire versetzte dann auch das Lager in Aufruhr. Befehle wurden verteilt, die auch Redeye zurück ins Lager brachten. Es wurde eine Gruppe zusammengestellt, die nach den 3 abgestürzten Elfen suchen sollten. Zuvor wies Starfire noch einmal Lyrell zurecht, der in letzter Zeit einfach zu viele Probleme um sich häufte. Es mochte Zufall sein, doch er war immer an der Stelle, wo es zu ungewöhnlichen Vorfällen kam. Sie entwaffnete ihn zusätzlich und gab dessen Schwert an Stonedusk, der Windglanz noch immer im Arm trug, weiter. Die Befehlsgewalt im Lager übertrug Starfires diesmal nicht Stonedusk wie üblich, sondern Feuermähne. Das traf Stonedusk tief, denn er hatte lange gebraucht, sich überhaupt in diesen Stamm rein zu finden und eine Aufgabe zu erhalten. Eiskristall, die sich vor der Aufregung beinnahe Stonedusk anvertraut hätte, war nicht in dem Suchtrupp inbegriffen und begehrte auf. Schließlich ging es um ihren Bruder. Doch sie wurde nachhaltig an ihre anderen Pflichten als Mutter erinnert.
Feuermähnes neue Aufgabe, über den Stamm zu wachen und alle im Lager zu halten, ging schon recht problematisch zu, da Lyrell in die eine Richtung im Wald verschwand und Stonedusk in die andere, was beide taten, um Dampf abzulassen. Lyrell versprühte noch seinen Charme, provozierte Stonedusk, der daraufhin Lyrells Schwert an einem Stein zerbrach. Als Starfire endlich verschwand, zeigte Lyrell sein wahres Gesicht. Denn der böse Geist in Lyrell war die ganze Zeit, seit Morgensonnes Heilung, wieder erwacht und ließ Lyrell handeln. Seinem Plan kam Stoneduks Abgeschiedenheit zu gute. Er schlug den Eisformer nieder, ließ ihn von Drake in Webzeug verpacken, so dass nur noch der Kopf frei blieb, nahm ihm Windglanz ab und schleifte ihn zu Drakes abgelegner Höhle. Lyrell rief Yuki zu sich, der inzwischen mit Windblüte so etwas wie Freundschaft aufgebaut hatte. Doch nun schlug er die zierliche Elfe nieder, schnappte sie sich und folgte Lyrells Ruf. Der wartete darauf, dass Stonedusk wieder wach wurde, drohte ihm bei Windglanz’ Leben, dass er nicht nach Hilfe senden sollte und versetzte ihm noch einen seelischen Schlag, da Stonedusk mit ansehen musste und erfahren sollte, was seiner Tochter zustoßen sollte. Der Versuch, Stonedusk mit Nachtschwarz’ Dolch zu töten, konnte der richtige Lyrell noch unterbinden. Windglanz wurde in Webzeug verpackt und Yuki als neue Schwester in den Arm gedrückt. Drake erhielt den Auftrag, Stonedusk komplett einzuweben und zu verstecken. Doch der junge Drache war nicht so abgebrüht, wie sich Lyrell das vorstellte. So landete der Kokon in Drakes Höhle, sicher vor Zugriffen durch Raubtiere und immer noch eine bekannte Stelle für die Drachenreiter. Eiskristall empfing noch ein letztes Senden, bevor der Kokon sich ganz um Stonedusk geschlossen hatte. Sie alarmierte die Drachenreiter im Lager. Bevor jedoch Bewegung ins Lager kam, waren Lyrell und Yuki mit ihren Geiseln längst spurlos verschwunden. Niemand hatte mitbekommen, dass Lyrell Feuermähnes Aufforderung im Lager zu bleiben, nicht nachgekommen war. Erst durch Eiskristall wurden sie wieder aufmerksamer und machten sich auf die Suche nach Lyrell und Stonedusk.
Inzwischen erwachte auch Windblüte wieder und versuchte sich zu befreien. Lyrell antwortete nicht auf die Fragen der Elfe. Sie war nur ein Mitbringsel für Mutter. Zumindest empfand das Yuki so. Der Drachenelf war von dem Gedanken überzeugt, dass es schön sein würde, wenn Windblüte für immer bei Yuki bleiben und mit ihm spielen würde. Er mochte sie doch sehr, wollte ihr nicht wehtun, obwohl er es versehentlich doch tat. Doch gleich darauf, versuchte er Windblütes Tränen zu trocken. Inzwischen wusste er ja, was die zu bedeuten hatten durch Falke. Doch bevor Yuki zu weich wurde durch Windblüte, setzte er sein Schwarzes Senden ein, so dass die Elfe ohnmächtig wurde in Yukis Armen. Darüber geriet Yuki außer sich und schimpfte auf Lyrell, der Probleme bekam, Yuki unter seiner Kontrolle zu halten. Nach einiger Zeit wachte Windblüte wieder auf und wenig später landeten sie auch zu einem Zwischenstopp. Lyrell übertrug Yuki die Verantwortung für Windblüte, die der Drachenelf weh hemmend verteidigte und nicht mehr hergeben wollte. Auch Windblüte sah sich in der Zwickmühle, da Lyrell ihr unmissverständlich klar machte, dass er Yuki bestrafen würde, sollte die Elfe Probleme machen. Und das konnte sie Yuki, den sie inzwischen als Freund ansah, nicht antun. So war Windblüte dazu gezwungen, sich in ihre Rolle als Geisel zu fügen.
Letztendlich fanden Federhaar und Morgensonne den Kokon und befreiten Stonedusk. Der leitete die Hetzjagd nach Lyrell und Yuki ein. Obwohl Feuermähne im Grunde das Sagen hatte, übernahm Stonedusk die Führung über die Drachenreiter, die ihm auf der Suche nach Lyrell folgten. Feuermähne blieb im Lager zurück und würde auf Boten von Starfires und Stonedusks Gruppe warten und jeweils weiter leiten. Schwer sollte die Suche nicht werden, Drake hatte die ungefähre Richtung durch Spuren verraten – absichtlich.

4. RR +12 Frühling, Im Lager (Teil c)

Feuermähne und auch Silbernebel blieben im Lager zurück, während sich Starfires Gruppe auf die Suche nach Raincalm, Raspberry und Turako gemacht hatte und Stonedusks Gruppe eine Hetzjagd nach Lyrell und Yuki veranstaltete. Silbernebel war noch viel zu jung und wäre auf keinen Fall in so eine gefährliche Situation mitgenommen worden. Egal von welcher Gruppe. Doch so wirklich sah das der junge Drachenreiter nicht ein und gefiel sich darin, zu schmollen. Feuermähne hielt den Jungen vorerst in Stimmung mit einem ausreichenden Essen. Doch zuvor erhielt Feuermähne den Schock seines Lebens, da Silbernebel nicht sofort auffindbar gewesen war. Während sich Silbernebel im Grunde nur über die Langeweile beschwerte und seine Eltern vermisste, hatte Feuermähne daran zu kauen, dass er sich Vorwürfe machte wegen Windglanz, Windblüte und sogar auch Nachtschwarz. Er gab sich die Schuld daran. Am meisten beunruhigte ihn aber, Sonnenfänger dort im Geschehen zu wissen. Klar, der konnte sich gegen Lyrells Magie behaupten. Aber körperlich sah das ganz anders aus.
Doch bevor beide in ihrem Trübsaal vergingen, kamen Raspberry und Amarth ins Lager zurück. Hastig wurden die Berichte ausgetauscht. Das Lager war leer bis auf Feuermähne und Silbernebel, was Raspberry und Amarth doch arg verwirrte. Schließlich sollten sie die restlichen Drachenreiter zu Starfire bringen. Und somit entschlossen sie sich, hinter Stonedusks Gruppe herzufliegen. Nur noch Nachtschwarz Drache blieb im Lager zurück und hatte ein Auge darauf.